Zur Vorgeschichte der Weltausstellungen



Die ersten Ausstellungen in Europa gab es in der 2. Hälfte des 16.Jh. Es waren Ausstellungen von Werken der Klosterschüler. Im 18.Jh. gab es die ersten Ausstellungen für den Adel (Paris,1757). Später (London, 1761) stellte man nicht nur Kunstwerke aus, sondern auch industrielle Erzeugnisse. Ende des 18.Jh. wurden auch Ausstellungen für Erzeugnisse der maschinellen Industrie veranstaltet (Paris 1763, Dresden 1765, Berlin 1786).
Mit der Austellung in London 1851 fängt die Geschichte der Weltausstellungen an. In dieser Austellung 1851 wird zum ersten Mal die Nähmaschine Singer präsentiert, 1855 – Aluminium, 1876 – die Schreibmaschine, 1880 – Stahl.
Russland veranstaltete ihre Ausstellungen in der Regel in St. Petersburg und Nishnij Nowgorod. Da nahm auch Riga mit Industrie- und Handwerkproduktion teil.
Mit der Zeit bekam jede Ausstellung ein Leitthema, das das Wesen der Ausstellung ausdrücken sollte.
Für die Weltausstellung 1889 wurde der Eiffelturm als Symbol der technischen Entwicklung des 19.Jh. gebaut. In dieser Ausstellung machten die USA die Welt mit vielen Erfindungen bekannt: Telegraph, Telephon, Phonograph und Kinoprojektor.
In der Ausstellung 1893 in Chicago hatten die Frauen unter Einfluss der Frauenbewegung ihren eigenen Pavillon mit einem Krankenhaus, einer Küche und einem Kindergarten.
In der Pariser Austellung 1900 hatte jedes Land zum ersten Mal seinen eigenen Pavillon, in dem er seine Besonderheiten akzentuierte. Es gab auch einen Pavillon der Illusionen, wo es um die Elektrizität, um das Kino und um Autos ging.
Rechtsgrundlage
Zentrale Rechtsgrundlage für Weltausstellungen ist das am 22. November 1928 von 31 Staaten unterzeichnete Internationale Abkommen über Weltausstellungen, ergänzt durch die Protokolle vom 10. Mai 1948, 16. November 1966, 30. November 1972 und vom 24. Juni 1982 und 31. Mai 1988. Insgesamt haben sich unter diesem Übereinkommen bisher 87 Staaten zusammengefunden.
Auf seiner Grundlage wurde das Internationale Ausstellungsbüro „Bureau International des Expositions" (B.I.E.) mit Sitz in Paris als eine eigenständige internationale Organisation errichtet. Das B.I.E. berät und entscheidet u.a. über Bewerbungen zu Weltausstellungen und stellt sicher, daß das oben genannte Übereinkommen eingehalten wird.
Baltischer Pavillon in Paris 1937
In der 2. Hälfte der 30er Jahren waren die baltischen Staaten wirtschaftlich in der Lage, die Einladung zu Expo Paris anzunehmen. Außerdem war Frankreich bereit, 60 Prozent der Ausgaben zu decken. Das Leitthema dieser Ausstellung lautete: Künste und Technik angewendet im modernen Leben.
Die äußere Gestaltung des Pavillons wurde in einem Preisausschreiben entschieden. Das Projekt von Alexander Nürnberg, einem estnischen Architekten deutschbaltischer Herkunft, bekam den ersten Preis – 3000 französische Franken. Auch die Innenausstattung wurde im Laufe eines Wettbewerbs ausgewählt.
Ungeachtet der Tatsache, dass die Ausstellung am 26. Mai 1937 eröffnet wurde, verzögerten sich die Bauarbeiten des baltischen und auch anderer Pavillons. In estnischen Zeitschriften konnte man ironische Kommentare darüber lesen: „Französische Arbeiter dürfen laut Gewerkschaften-Vorschriften nur 40 Stunden pro Woche arbeiten und keine Überstunden machen. (…) Die Gewerkschaften verbieten beim Weißen Zerstäuber zu benutzen, sonst wären die Arbeiter zu schnell fertig. Die Ausstellung sichert den französischen Arbeitern Arbeit für eine möglichst lange Zeit.“
Der baltische Pavillon wurde erst am 17. Juni eröffnet. Schon nach 5 Monaten musste er abgerissen werden, wei die Ausstellung zu Ende war. Dieser Pavillon hatte insgesamt 1 Million französische Franken gekostet, ein Drittel davon wurde von Frankreich gedeckt. Bei der Schließung der Ausstellung bekam Alexander Nürnberg Grand Prix für seinen Projekt.
Die Nachkriegszeit
Die erste Weltausstellung der Nachkriegszeit fand 1958 in Brüssel statt. Als Symbol des Atomzeitalters und der friedlichen Nutzung der Atomenergie wurde das Atomium das Wahrzeichen dieser Ausstellung. Auch die UdSSR wollte ihre Entwicklungen zeigen und nahm daran teil. Es war ein Kampf zwischen dem Osten und dem Westen. Jeder Staat stellte seine neuesten technischen Erfindungen aus.
Die erste Weltausstellung in Asien fand 1970 in Osaka statt. Ihr Letthema: „Fortschritt und Harmonie für die Menschheit“.

EXPO Korea 1993

Die erste Weltausstellung, zu der Lettland zum ersten Mal nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit eingeladen wurde, fand vom 7. August bis 7. November 1993 in Korea statt. Das Leitthema dieser Ausstellung war: Wahl eines neuen Entwicklungsweges. Es war damals ein sehr aktuelles Thema auch für Lettland.
Zuerst wurde ein Konzept für einen lettischen Pavillon ausgearbeitet, doch die Veranstalter der Ausstellung hatten einen einheitlichen baltischen Pavillon vorgesehen. Alle Staaten präsentierten sich in schon vorhandenen Bauten.
Die baltische Exposition bestand aus 3 Ausstellungen der einzelnen Länder. Am Dach hing ein weißes Boot mit 3 Rudern in den Farben der der baltischen Länder. Dieses Boot stand für den gemeinsamen Weg der baltischen Länder und für ihre Einigkeit in der Stärkung der Unabhängigkeit.
Litauen präsentierte sich durch verschiedene Erzeugnisse, Estland setzte auf den Zusammenhang zwischen Geschichte und Gegenwart, Lettland versuchte sich im globalen Kontext zu definieren. Alle baltischen Länder mussten die Welt damals mit sich aufs Neue bekannt machen. Lettland stellte sich als ein europäisches Land dar, akzentuierte aber gleichzeitig ihre kulturellen Besonderheiten (mit Volkstrachten usw.).
Die Fremdenführerin des baltischen Pavillons war damals Natālija Jansone, weil sie die einzige in Lettland war, die Koreanisch konnte.
Die Autoren des Projekts waren Aigars Sparāns, Ivars Mailītis u.a. Sie beide beteiligten sich auch bei der Gestaltung des UdSSR-Pavillons in der Expo 1992 in Sevilla.

Nav komentāru:

Ierakstīt komentāru